Geboren im Mai 1983 (die Rechnung nach meinem Alter, darf jetzt jede/r für sich anstellen ;-)…), begegnete ich im Alter von ca 22 Jahren zunächst der anorektischen Form („anorexia nervosa“ = Magersucht) einer Essstörung, ab dem Jahr 2009, also mit 26 Jahren wurde daraus eine Bulimie („bulimia nervosa“ = Ess- Brechsucht). Eine sehr heimtückische, psychosomatische Erkrankung, welche mich in weiterer Folge und für die nächsten 18 Jahre immer mehr kostete. Es folgten zudem Jahre der Depression, sowie Alkoholismus, finanzielle Schwierigkeiten, hoher Leistungsdruck und ein Leben, dass ich eigentlich nicht mehr führen wollte.
Dieser Blog soll bei Menschen die es brauchen können bewirken, folgende Gedanken zuzulassen – nämlich dass es sich lohnt den Kampf aufzunehmen, weiterzumachen und – wenn auch „nur“ mit Babyschritten – vorwärts zu gehen. Denn am Ende wartet dort ein Leben, welches sich mehr als nur zu leben lohnt! In meinem Blog möchte ich versuchen hilfreiche Tipps und Tools weiterzugeben, die mir dabei geholfen haben (und es immer noch tun) weiterzumachen und ein lebenswertes Leben nicht nur anzustreben, sondern tatsächlich auch zu führen! Scheiße passiert im Leben, so viel ist schon mal klar, aber es kommt meiner Meinung nach immer auf die Perspektive an, diesen „Haufen“ zu betrachten! 😉 Und meine Perspektive habe ich vor allem im Laufe der letzten zwei Jahre gewaltig wandeln dürfen. Achtung Spoiler: Es lohnt sich so etwas von!!
Also ihr wundervollen, verletzten Wesen – wisset, ihr seid mit eurem „Haufen“ nicht alleine und – um es mit den weisen Worten Veit Lindau’s zu sagen:
Wenn Du selbst betroffen von einer Essstörung, Alkoholismus, psychosomatischen Störungen generell bist, oder einfach gerade das Gefühl hast, festzustecken. Wenn Du gerade denkst Dein Leben lebt Dich und nicht umgekehrt, dass Du in einer monotonen Schleife gefangen bist und sich negative Muster in Deinem Leben immer und immer wieder wiederholen.
Wenn Du Dich alleine gelassen mit Deinem „Problem“/Deinen „Problemen“ fühlst, Du auf der Suche nach Auswegen, Optionen und Möglichkeiten für Dich und Deine Situation bist, Du gerne erfahren möchtest, wie jemand anderer in vielleicht genau Deiner Situation verfahren ist. Wenn Dir nach einer Umarmung (vielleicht nur im Geiste) ist, Du hören möchtest „Alles wird gut!“, oder Du einfach einen „mentalen Arschtritt“ brauchst, um einen Schritt nach vorne zu tun – dann, ja dann bist Du hier richtig! Willkommen im Club!
Aber auch an jene möchte ich mich mit meinen Worten wenden, die jemanden kennen, der oder die sich gerade in einer solchen Lage befindet. Um vielleicht besser zu verstehen, wie „wir“ so ticken – denn das ist letztlich das was „wir“ am meisten brauchen – Verständnis, kein Mitleid! Aber auch eine Umarmung – wenn auch nur im Geiste – und dazu die Worte „Alles wird gut!“. Und „mentale Arschtritte“, die brauchen „wir“ manchmal auch, aber damit kann ich hier dienen.
Ich habe im Jahr 2010 damit begonnen, jeden Morgen 2 A4-Seiten voll zu schreiben, mit allem was in meinem Leben von einem Tag auf den nächsten so passiert ist. Dieses Ritual habe ich einige Jahre beibehalten, dann wieder damit aufgehört, wieder angefangen, aufgehört, usw… Diese Seiten, mein Leben aus meiner Perspektive, bilden diesen Blog.
Weil ich diese Seiten wie ein Tagebuch verfasst habe, beinhalten sie einfach alles was ich getan habe, bzw. mir widerfahren ist – schonungslos und unverfälscht. Ich war 28 Jahre alt als ich mit dem Schreiben der Morgenseiten angefangen habe, gerade dabei mein Studium abzuschließen, damals seit beinahe 5 Jahren in den Fängen einer Essstörung gefangen und Alkoholikerin, auch wenn ich mir Letzteres erst Jahre später eingestanden habe. Meine Morgenseiten beinhalten jedes Scheitern auf meinem Weg, jede Unzulänglichkeit, jeden Kampf aber auch all die Hindernisse, die ich überwinden konnte, jeden Lichtblick, denn auch die gab und gibt es, jeden Erfolg und alles Schöne, das ich bisher erleben durfte. Meine Geschichte soll Dir zeigen „Du bist nicht alleine“, wenn Du selbst betroffen bist aber auch klarmachen, dass wir menschlichen Wesen in der Lage sind, schier Unmögliches zu meistern und über uns hinaus zu wachsen, wenn wir es uns selbst wert sind und Hilfe annehmen – in welcher Form auch immer!
